
chiara Belli | chic pig
Chiara zeichnet, seit sie vier ist. Tiere, Figuren, Geschichten – immer mit einem liebevollen Blick und einem Sinn für das Komische. Später wird sie Architektin und studiert Design Innovation am Royal College of Art in London. Dort findet sie eine Ausrucksform, die ihre Leidenschaft für Form, Farbe, Volumen, Konstruktion und Humor verbindet: Schmuckdesign.
Seit 2012 entwirft sie unter ihrem Markennamen Chic Pig Miniaturen zwischen Schmuck, Skulptur und Comic, die Persönlichkeit zeigen.
Gefertigt werden ihre Entwürfe in einer traditionellen Goldschmiede im piemontesischen Valenza – einer Stadt, die seit über 200 Jahren für exzellente Schmuckkunst steht. Hier treffen ihre verspielte Ideen auf meisterhafte Techniken: Vom Wachsentwurf bis zur Emaillebemalung entsteht so aus Zeichnung ein tragbares Objekt – präzise, poetisch, persönlich.
Chiaras Arbeiten zeigen: Auch Luxus darf lachen. Und Charakter ist keine Frage der Größe – sondern der Haltung.
Ausstellungen
2022 - Paris Bijorka
2023-2024 - Milan Design Week
In eigenen Worten
Was macht ein Tier für dich zu einem "Chic Pig"-Tier?
Chic Pig-Tiere sind ausdrucksstark und ironisch, eher wie eine Skizze als ein realistisches Tier. Sie sind voller Charakter: mutig und farbenfroh, aber dennoch stilvoll.
Gibt es einen Moment oder Schritt in deinem kreativen Prozess, den du besonders gern magst?
Ja, die Skizzenphase, wenn ich mir das Tier in meinem Kopf vorstelle. Aber ich liebe es auch, ihnen Namen zu geben – das macht richtig Spaß! Und der Moment, in dem ich den allerersten Prototyp in den Händen halte, ist immer aufregend.
Du bist Architektin und hast Innovation Design studiert. Wie fließen diese Ausbildungen und damit verbundene Erfahrungen in deine Arbeit als Schmuckdesignerin ein?
Die Architektur hat mir beigebracht, wie man den Ideenfindungsprozess angeht – auf eine gewisse Weise ist jedes Produkt ein kleines Stück Architektur, von der Skizze bis zur dreidimensionalen Umsetzung. Während meiner Zeit am Royal College of Art habe ich die Handwerkskunst lieben gelernt: an Holztischen von Hand zu arbeiten und den Herstellungsprozess zu erleben, der eine Idee zum Leben erweckt.
Deine Objekte sind eine wilde Mischung aus Illustration, Comic, Popkultur und der traditionellen Juwelierskunst. Was macht diese Mischung so interessant und anziehend?
Es ist wirklich die Kombination all dieser Elemente, die Chic Pig einzigartig macht. Aber ich denke, der rote Faden ist der Sinn für Humor und Verspieltheit.
Du hast in England studiert, in der Schweiz gearbeitet und lebst in Genua. Haben die verschiedenen Orte und Kulturen dein gestalterisches Denken und Schaffen beeinflusst? Inwiefern?
Auf jeden Fall! Und ich habe bis zu meinem 29. Lebensjahr auch in Turin gelebt. Ich glaube, meine Liebe zur Farbe stammt aus Italien, mein Sinn für Humor und Witz aus dem Vereinigten Königreich, und meine Arbeitsethik sowie mein Organisationstalent aus der Schweiz.
Deine Ringe und Anhänger werden in Valenza gefertigt, einer Stadt mit über 200 Jahren Juwelierstradition. Wie erlebst du die Zusammenarbeit mit den Goldschmied:innen dort?
Ich bin wirklich fasziniert vom Wissen, der Leidenschaft und dem Können der Menschen in dieser kleinen Stadt, die in Sachen Erfahrung riesig ist. Alle sind unglaublich hilfsbereit, und ich lerne viel von ihnen. Ich liebe es, ihre Werkstätten zu besuchen, die Holzbänke zu sehen und sogar den Lötgeruch zu riechen – das ist einfach magisch.
Noch drei schnelle Fragen
Flohmarkt oder Designmesse?
→ Flohmarkt!
Was bedeutet „Qualität“ für dich?
→ Viel Zeit beim Fertigungsprozess, hochwertige Materialien, Liebe in jedem Detail.
Was sind die drei besten Dinge an der Stadt, in der du lebst?
→ Focaccia, die Farben und dass die Menschen so warmherzig und gesellig sind.